Reliquie der Dornenkrone, Notre-Dame de Paris.
Spektakulär gelang die Rettung der Dornenkrone aus der brennenden Kathedrale Notre Dame de Paris. Sie gelang einem Priester aus der noch jungen Bruderschaft St. Peter. Ihre Mitglieder werden in der Gebetsstätte Wigratzbad bei Augsburg nach streng kon- servativen Nomen ausgebildet. Dort wird auch die Messe noch nach dem außer-ordentlichen römischen Ritus gefeiert. Die Geschichte dieser Dornenkrone beginnt im 4. Jahrhundert, in dem auch die Kaiserin Helena während ihrer Reise nach Jerusalem auch das Grab Jesu und dessen Kreuz fand. Erstmals wird die Krone in den Schriften des dem hl. Paulinus von Nola erwähnt, der für das Jahr 409 die Aufbewahrung der Dornenkrone. auf dem Berg Sion zu Jerusalem bezeugt. Ab dieser Zeit besuchen auch immer mehr Pilger das Heilige Land, die in ihren Reiseberichten die Existenz der Dorn- enkrone bezeugen. So berichtet auch Antonius Placentius um 570 darüber, wie er sie in der Hand hielt und küsste. Im Jahr 1063 wurde die Reliquie dann nach Byzanz über- führt. Dort wurde sie zusammen mit andren Reliquien, wie der Heiligen Lanze in der Pharos Palastkapelle des Kaiserpalastes von Konstantinopel aufbewahrt. Nach der Eroberung Jerusalems durch die Fatimiden sollte sie für die gesamte Christenheit die Funktion der Grabeskapelle übernehmen. Im Jahr 1239 erwarb sie der französische König Ludwig IX und ließ für ihre Aufbewahrung, die St,-Chapelle als Schrein erbauen. Die Reliquie wurde in einer festlichen Pression nach Paris überführt. Ähnlich wie die Bundeslade der Israeliten, wurde auch sie in einer Truhe von vier Trägern getragen. Für den König ist sie wie die Gesetzestafeln, das Symbol eines neuen Bundes den Gott mit den Menschen geschlossen hat. Deshalb ist fortan Frankreich das auserwählte Volk Jahwes. Ludwig IX sieht sich ganz in der Tradition dieser Geschichte und als Nachfolger König Salomos. Er ist entschlossen diese Geschichte als christlicher König erneuern. Auf 24 Buntglasfenstern der St. Chapelle entfalten sich die Geschichten der Bibel, an- gefangen mit der Schöpfungsgeschichte und endend mit Ludwig IX. als Ziel der Heilsgeschichte. Passend dazu sind an einem Fenster der Nordseite der Heiligen Kapelle auch alle Könige Israels dargestellt. Er sah jetzt Paris als das neue Jerusalem, in dem die heilvolle Reliquie bis zum Jüngsten Tag bewahrt werden sollte.
Himmlisches Jerusalem – Apocalipsis Figurado de los Duques de Saboya (S. XV)
Damit sollte die Stadt die Vorwegnahme jener Vision werden, die der Evangelist Johannes in seiner Offenbarung beschrieb. Nach dem Sieg des Erzengels Michael über den Teufel sollte eine Stadt vom Himmel fahren, die von gleißendem Licht strahlen, aus glasartigem Gold und von würfelförmiger Gestalt sein sollte. 12 goldene Stadttore sollten in diese Stadt führen. Dass das neue Jerusalem mit dem alten weit mehr als nur ideell verbunden ist zeigt auch seine einzigartige Lage an der Seine. Im antiken Läng- enmaß des Drusianischen Fußes, einem Maß von 0,3332cm oder18 digniti, ist der Ort wo heute die Kathedrale Notre-Dame de Paris steht, von der die al-Aqsa-Moschee, einer ehemals Maria geweihten Kirche auf dem Tempelberg, 10 000 000 Fuß entfernt. Diese Maß war in der Antike in Gallien häufig im Gebrauch, Im später daraus ent- wickelten karolingischen Fuß sind es dann zwar 10 002 191 Einheiten, aber mit einem Fehler von nur 0,2%. Napoleon hatte wohl Recht mit seiner Entscheidung, die Dornenkrone wieder an den Ort zu bringen, der auf diese Weise symbolisch mit dem Tempelberg in Jerusalem verbunden ist. An beiden Orten brach ja auch zeitgleich ein Feuer aus, wenngleich höchst unertschiedlich im Ausmaß.
Entfernung Notre-Dame de Paris / al-Aqsa-Moschee,
Bilde : Wikipedia / Die in der Kathedrale von Notre-Dame aufbewahrte Dornenkronen-Reliquie stammt wie einige heute nicht mehr erhaltene Reliquien aus der gotischen Saint-Chapelle. Es wird Gavigan als Autor angenommen / CC BY-SA 3.0 / Apocalipsis Figurado de los Duques de Saboya (S. XV)