Der Riese von Brodgar

Ring of Brodgar, Mainland, Orkney,Foto J. E. Walkowit

Einer der zahlreichen Legenden aus Orkney erzähltvom Riesen Cubbie Roo, der noch in einer Zeit lebte, als es auf der Erde noch übernatürliche Wesen gab.  Seine Gestalt soll so groß gewesen sein, dass er einige auf Orkney stehende Menhire als Trittsteine benutzt haben soll. Laut der Legende soll der Riese auf der nördlich von Brodgar gelegen Insel Wyre gelebt haben, doch noch heute erinnern  zahlreiche Flur und Ortsnamen in der Reg-ion an einstigen die Heldentaten des Riesen.

Ganz ähnlich wie dies die Sagen über die nordischen Riesen erzählen, soll auch  Cubbie Roo versucht haben, mit zahlreichen Steinbrücken die einzelnen Insln miteinander zu ver-binden. Laut der Legende verfolgte ihn dabei aber stets das Missgeschick. Immer wenn er mit seinem Korb Steine für ein Bauwerk heranschleppte, brach der Korb und die Steine fielen auf die Erde. Deshalb war Cubbie Roos Tätigkeit in de Vergangenheit auch eine Erklärung für die zahlreichen Überreste aus dem Neolithikum.

Tatsächlich finden sich in der Anlage von Brodgar die Handschrift eines Riesen, der in der frühen Bronzezeit wohl auch hier verehrt wurde, der Bärenhüter. Wie ein Baumeister unt-erschiedliche Teile einer Anlage zueinander in Bezug setzt, ist es hier die Figur des Bären-hüter, der den Ring of Brodgar mit den umliegenden Grabanlagen verbindet.

/Böotes und der Ring von Brodgar, eigen

Wie in zahlreichen anderen Anlagen jener Zeit geschah dies aber nicht nur formal, sondern war immer verknüpft mit einem markanten Zeitpunkt im Kalender. So auch in Brodgar, wo der Bärenhüter in der Position am Himmel sichtbar war, als die Sonne am 15 Februar im Taleinschnitt zwischen dem Hill of Lyradale und dem Midhill aufging. Dies ist auch der Zeit-punkt, an dem örtliche Temperatur ihren Tiefpunkt durchschritten hat und ab dann wieder anstieg. Dieses Prinzip,  mit dem Riesen am Himmel Bauwerke zu verbinden, gab er Land-schaft eine größere Ordnung. So auch auf der Landzunge, wo der Bärenhüter das Gräber-feld am Linga Fiold mit dem Ring of Brodgar als dem zeremoniellen Zentrum verband.

Vor diesem Hintergrund erklärt sich wohl auch der Name des Riesen, denn cub bedeutete früher noch der Bärenjunge, während er heute als Fegel interpretiert wird. Führt man den Name roo auf roots, anfeuern, zurück, verweist das Verb auf die alte römische Bezeichnung des Bärenhüters, den Ochsentreiber, der sein Gespann um den Himmelspol treibt. Die Sage vom Riese hat wohl durchaus reale Hintergründe

Bilder: Ring of Brodgar, Mainland, Orkney,Foto J. E. Walkowitz , CC BY-SA 3.0   / Wyre, viewed from Cubbie Roo’s Castle, with the ruined chapel and burial ground visible.,Foto Otter at nl.wikipedia,hide terms gemeinfrei /Böotes und der Ring von Brodgar, eigen googlemap,stellarium, opentopomaü

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