Das Zepter im Osiris Grab

Statuette des Osiris mit Flagelum 26.Dynastie, Foto.Neithsabes

Das ägyptische Flagelum das einer Geißel gleicht, bestand aus einem Holzstil, an dem 3 Platten befestigt waren. Mit ihnen konnten dann Klappergeräusche erzeugt wurden. Damit diente das Instrument auch dazu böse Geister zu vertreiben. In Darstellungen ist das Flagelum als eines der Herrschaftszeichen des Pharaos bereits im Alten Ägypten belegt. Jedoch herrscht bis heute Uneinigkeit über die genau Herkunft dieses Symbols. Eine Erklärung bietet hier der einstige Dreschflegel, der auch die gleiche Bezeichnung hat. Er besteht ebenso aus einem Stil mit einem daran, beweglich befestigten Stab aus Hartholz. Er dient in manchen Teilen Afrikas noch immer dazu, das Korn von der Spreu zu trennen. Da der Dreschflegel eine enorme Schlagkraft aufweist, diente er bis zum Mittelalter auch als einfache Waffe. Damit war das Instrument zugleich Symbol für die Fruchtbarkeit des Feldes , aber ebenso auch für die Macht. Wie der Pharao die beiden Insignien, den Krumm- oder Hirtenstab und das Flagellum als Ausdruck seiner ab- soluten Macht trug, so waren beide Insignien auch Attribute des Unterweltgottes Osiris. Sein, zumindest symbolisches Grab, will der Archäologe Hawass am Aufweg zur Cheops Pyramide entdeckt haben. Dies beschreibt ein 2016 im Magazin focus erschienener Artikel, in dem Hawass berichtet, dass er die Anlage ausgrub, die bereits Herodot in seinen Reiseberichten beschrieben hatte. Doch die Entdeckung der unterirdischen Anlage ist wesentlich älter als dies Hawass behauptet, denn bereits 1934 dokumentierte er Ägyptologe Selim Hassan die Kavernen.

Modell der Grabanlage

Über 2 Schächte sind die in 3 Ebenen liegenden Räume verbunden, die bis zu 30m unter der Erde liegen. Die 2 Ebene liegt in 18m Tiefe und hier hat der Hauptraum eine Fläche von 5x8m, an 8 Nischen anschließen. In zwei der Nischen stehen Granitsarko-phage, so wie sie der Plan von Gregor Spörri zeigt. Der Zugang zum Grab führt über einen engen, an der Stirnseite liegenden Schacht, von der Vorhalle aus, in dieses 2 Ebene. Da die Kammern ohne jeden Schmuck aufgefunden wurden, erweckte der karge Raumeindruck zurecht die Frage nach einem eigentlichen Zweck. Für die Grabstätte eines Gottes wirkte der Ort einfach zu schlicht.Die inhaltliche Verbindung zu Osiris bietet das Bild des Orion, indem sich Osiris verkörperte. Damit erzählt das Bauwerk auch etwas über die Bedeutung einzelner Teile des Gottes.Der Bedeutung des Hauptzuganges entsprechend liegt bei entsprechender Drehung des Sternbildes dann der Stern Beteigeuze, der Schulterstern des Orion, auf dem Schacht des Haupt-zuganges in die 2 Ebene, der Sterm Riegel lag dann in de Achse des Raumes und der Stern Saiph, ein Teil des Schwertes, dort wo einer der beiden Sarkophage steht. Über Osiris berichten die ägyptischen Texte vom Kampf zischen ihm und seinem Bruder Seth. Während dem Kampf wurde Osiris von Seth in 42 Teile geteilt und auf die Gaue Unter- und Oberägyptens verteilt. Dabei entsprach dann der 2. Unterägyptische Gau mit seine Hauptstadt Lentopois der Schulter des Osiris/Orion. Die Anlage hat aber 3 Ebenen, wobei die 3 am meisten Fragen aufwirft. Im Vergleich zur 2.; ist sie um 90° gedreht und dort steht unter einem Baldachin ein weiterer Sarkophag. Er soll laut den antiken Beschreibungen inmitten einer Wasserfläche gestanden sein.

Grab des Osiris, Ebene 2 – nach einem Plan von Gregor Spörri

Wie in der 2 Ebene, so deckt sich auch hier die bauliche Anlage mit dem Sternbild des Orion, denn die drei Gürtelsterne liegen auf der Fläce des Sarkophages. Damit könnte die Anordnung einen Verweis auf die Himmelstreppe darstellen, mit der die drei Gürtelsterne assoziiert werden. Mit dieser Ausrichtung deckt sich aber auch der Sonnenaufgang um die Mitte des Februar und und am Ende des Monats November. Die Anlage in der 2 Etage weist aber noch eine weitere Analogie auf, denn mit ihrem achsialen Aufbau und den 6 seitlichen Kammern erscheint sie wie die abstrakte Nachbildung des Skarbäus. Dabei verweist der große Raum der 2. Ebene mit seinen Proportionen direkt auf die damals beliebten Amulette des heiligen Skarabäus. Die Leere und Schmucklosigkeit der Anlage könnte aber noch einen anderen Grund haben. Ist sie, wie auh bei der Cheops-Pyramide vermutet wird, viel früher entstanden,  könnte sie nit einem Mythos in Verbindung stehen, der in den Erzählungen als Zip Tepi, als das Goldene Zeitalter Ägyptens geschildert wird.

 

Bilder: Wikipedia/ Statuette d’Osiris de l’époque saïte – XXVIe dynastie égyptienne – Musée du Louvre, Foto.Neithsabes gemeinfrei

Modell der Grabanlage Grab des Osiris, Ebene 2 – nach einem Plan von Gregor Spörri

Der Tempel und der Löwe Judas

relief of the Emblem of Jerusalem, Fotoשלמה – שלמה

Im Hebräischen steht das Wort Arjeh für den Löwen. Doch mit einer minimalen Ver- änderung der Vokale, sowie der Silbentrennung, ergibt das Wort or-jah die Bedeutung `das Licht des Herrn. Damit verbindet die Symbolik des Löwen die Sonne mit der göttlichen Macht. Auf die Sonne verweist nicht nur seine Lage im Zodiak, sondern auch die Mähne des männlichen Löwen. Sie sind ebenso ein Sinnbild der Sonnenstrahlen, wie sein goldbraune Fell. Sein astrologisches Zeichen steht für die heiße Jahreszeit, denn in dieser Zeit wandert die Sonne durch das Sternbild des Zodiaks. Auf seine astronomische , wie auch astrologische Bedeutung ging der griechische Naturforscher Claudius Ptolemäus In seinem im 2. Jhd.n. Chr. entstanden Buch Tetrabiblos ausführlich ein. In seinem Werk zeigt er, ganz in der Tradition der babylonischer Himmelskunde, dass die Stellung der Himmelskörper eben nicht nur reine Naturerscheinungen sind, sondern ihre Stellung zueinander mehr als nur Ebbe und Flut hervorrufen. Er sah in den Kräften der Himmelskörpern auch die Gründe der unterschiedlichen Charaktereigen-schaften und diese Kräfte ermöglichten auch die Vorhersagen zukünftiger Ereignisse. Im Orient galt de Löwe als traditionelles Herrschaftszeichen und mit ihm beginnt auch die Geschichte des Stammes Juda.

Jakob segnet seine Söhne (Buchmalerei von François Maitre, 1475 bis 1480)

Die Übertragung der Löwensymbolik beginnt mit den Segensspüchen des Patriarchen Jakob, den er seinen 12 Söhnen gab. Doch nur seinen 4. Sohn Juda bezeichnet er darin als jungen Löwen. Während einer Rede prophezeite er seinem Stamm eine ewige Herrschaft, in der auch der lange erwartete Erlöser erscheinen wird. Zu seiner hervorgehoben Rolle in der weiteren Geschichte passt auch der Name, der in der alttestamenterarisch Sicht von Verb preisen abgeleitet wird. (Gen.49.8-10) Der Segensspruch Jakobs hebt sich durch seine Länge, die positive Prophezeiung und auch durch das Motiv des Löwen von allen anderen ab. Dieser Löwe Judas soll auch den Charakter des letzten Tempels auf dem Tempelberg geprägt haben. Laut er ersten größeren Niederschrift der bis dahin mündlich überlieferten Tora, war die Breite des Heiligtums im Vergleich zum zentralen Raum selbst auffällig laut. Der Text weist hier auf den Vergleich mit einem ruhenden Löwen hin, de vorne breit und hinten schmäler ist. Dieses von Autoren als auffällig hoch beschriebe Eingangsportal war auch die einzige Lichtquelle des Tempels.Er ist ein Werk das unter dem König Herodes dem Großen entstand, der 21 v. Chr, mit der kompletten Umgestaltung des Tempelberges begann. Er wurde zugleich auch sein anspruchsvollstes Bauwerk, dessen Vollendung er aber selbst nicht mehr erleben durfte.

Der Tempelplatz mit äußeren Umfassungsmauer im Holyland-Modell (Blick von Osten) Foto FOTLbill.

Der Löwe und der Tempel des Herodes, am Abend des römisches Festes epulis Jovis

Khafre complex,Grafik HoremWeb – der gebaute Löwe in Gizeh

Auf Grund der Zerstörung des Tempels während römisch-jüdischen Krieges und der heutigen Situation auf dem Tempelberg, können Rekon-struktionen in Gestalt von Modellen nur auf 2 schriftliche Quellen zurückgreifen. Sie bestehen aus den Schriften des Flavius Josephus und seiner Beschreibung des jüdischen Krieges, sowie der 130 Jahre später entstandenen Mischna. Sie beschreiben das bereits erwähnte, überhöhte Eingangsportal im Osten durch das man über eine Doppeltür das Heiligtum betrat. Dort befand sich im vorderen Teil die Menora, der Räucheraltar und der Schaubrottisch. In dem nach diesen Quellen entstandenem Plan der Tempelanlage zeigt sich In der Baustruktur dann auch die Vorstellung ruhenden Löwen. Doch hier erscheint er als Abbild des himmlischen Löwen, der sinnbildlich am Abend des Äquinoktiums der am nächsten Tag aufgehenden Sonne entgegen schreitet. Zugleich vereint er hier aber auch die jüdische mit de römiche Kultur, denn so war die Sict des Löwen am Morgen des römischen Jupiterfestes epulis Jovis. Doch damit wird hier auch ein Motiv aufge-griffen, dass ganz ähnlich, bei der Sphinx und dem Tempel auf dem Gizeh-Plateau zu sehen ist. Herodes de nach einem Angriff der Parther nach Rom fliehen musste, galt dort als König ohne Land. Nur mit römischer Hilfe gelang es ihm das Land wieder zu erobern und die in Jerusalem regierende Familie der Hasmonäer zu ver- treiben. Mehr als 3 Jahrzehnte blieb er als römischer Klientelkönig dort an der Macht. Mit einem gewaltigen Bauprogramm, zu dem auch die Planstadt Caesarea Maritima, versuchte er sein An- sehen zu steigern und damit auch die Konflikte innerhalb der Bevölkerung zu befrieden. Trotz der vorherrschenden römischen Kultur stellt der Tempel eine Sonder- form dar, die sich nach den Erzählungen an der Stiftshütte orientierte. Auf- fällig sind jedoch die, im Vergleich zur riesigen Mauern des Plateaus, bescheidenen Dimens- ionen des Heiligtums. So drängt sich, ähnlich wie bei den Beschreibungen der Arche Noah oder auch der Bundeslade der Gedanke auf, dass mit den in den Erzählungen erwähnten Maßen. kein Gegenstand beschrieben wurde, sondern eine geistige Botschaft.

Bilder: Wikipedia/ relief of the Emblem of Jerusalem, Fotoשלמה – שלמה, CC BY-SA 3.0 / Jakob segnet seine Söhne (Buchmalerei von François Maitre, 1475 bis 1480) François Maitre – http://www.mnemosyne.org/mmw/fullsize/mmw_10a11_018r_min_1.jpg 7 Der Tempelplatz mit äußeren Umfassungsmauer im Holyland-Modell (Blick von Osten) Foto FOTLbill. Gemeinfrei /Der Löwe und der Tempel des Herodes, am Abend des römisches Festes epulis Jovis, eigen., Karten wikipedia, scan Gal m Stellarium/ Khafre complex,Grafik HoremWeb – der gebaute Löwe in Gizeh

 

Gizeh und die Symbolik der 22

Alle Pyramiden von Gizeh auf einem Bild, Foto Ricardo Liberato

Die Cheopspyramide stellt die Wissenschaft bis heute vor zahlreiche ungeklärte Fragen auf. Weder konnte die Technik ihrer Errichtung schlüssig erklärt werden, noch gelang es ihren eigentlichen Zweck zu ergründen. Wie diese Punkte ist bis heute auch das tatsächliche mathematische Wissen des Alten Reiches ein Rätsel. Dies beginnt bei den Maßen der Cheopspyramide, über die der griechische Geschichtsschreiber Herodot einst schrieb, dass die Pyramide so gebaut sei, dass der Flächeninhalt jeder Pyra- midenseitenfläche dem Quadrat mit der Seitenlänge der Pyramidenhöhe entspricht. Ein nähere Betrachtung der einzelnen Strecken zeigt, dass die Höhe eines Pyramiden-dreieckes 356 Ellen und die Höhe der Pyramide selbst 280 Ellen beträgt. Somit hat das Dreieck mit einer Seitenlänge der Pyramide von 440 Wellen eine Fläche von 78320 Quadratellen , während das Quadrat der Höhe 78400 Ellen beträgt.

Cheops Pyramide,Foto Nina – Flächenvergleich Quadrat Höhe und Seitenfläche Dreieck

Damit bestätigt sich Herodots Beschreibung bis auf einen Fehler von 1 Promille. Aber auch das Verhältnis von Breite zu Höhe mit einem Wert 1,571428 zeigt eine Auffälligkeit, denn der 2-fache Wert beträgt dann 3,142857 und entspricht mit einer Differenz von 0,04 Prozent der Kreiszahl Pi (PI:3,141592). Gerade dies ist umso erstaunlicher, da der älteste dokumentierte Wert der Kreiszahl aus dem Bruch 256/81 gebildet wurde, was dem Wert 3,16049 entspricht. Er stammt vom Moskauer Papyrus, der ungefähr um 1850 v. Chr. entstanden ist. Damit liegen zwischen dem, in den Maßen der Cheopspyramide enthaltenen nahezu exakten Wert und diesem Näherungswert, ungefähr 800 Jahre. Ein weitere auffälliger Wert stellt sich auch bei der Division der Höhe des Seitendreiecks und der halber Seitenlänge der Pyramidenbasis ein: 356/220=1,618181 Auch dieser Wert entspricht fast genau der Golden Zahl 1,6180339, die sich bei Teilung zweier Strecken ergibt, deren Verhältnis dem Golden Schnitt entspricht.

Wie die Cheops Pyramide eine ganze Reihe mathematischer Verhältnisse enthält, deren Entdeckung erst in späterer Zeit dokumentiert ist, so gilt dies auch für die Zahlenver-hältnisse des gesamten Plateaus. Auch hier gibt ein übergeordnetes Schema mit sym- bolischer Bedeutung, das die Zuordnung der Pyramiden bestimmt. Diese Ordnung wird durch die beiden Zahlen 220 und 180 gegeben, dem Verhältnis von Länge und Breite des Gizeh Plateaus. Mathematisch lässt sich die Hälfte der 22, die 11, wieder mit der Form eines Dreieckes in Verbindung bringen, denn die Figur besteht mit einer Höhe in seiner Mitte aus 4 Punkten, 5 Strecken und 2 Flächen.

Gizeh und die Zahlen des Tetraktysdreiecks

Die 22 und die 11 addiert, verweisenwieder auf einen astronomischen Zyklus von Mond und Sonne. Beide Himmelskörper stehen erst nach 33 Jahren wieder in einer gleichen Stellung, ehe ein neuer Zyklus beginnt. Diesen ewigen Kreislauf verkörpert die Zahl 22 auch in einem Kreis mit 2 Radien auf den je 6 Punkte aufgetragen sind. Beide zu- sammen ergeben zusammen wieder 22 Elemente. Auch in der später von Pythagoras entwickeltem Modell der Tetraktys spielt die 22 eine wichtige Rolle. Wohl aus dem Grund wird ihm in der Literatur auch oft ein 22-jähriger Aufenthalt in Ägypten zuge- schrieben. In diesem Modell enthält die Doppelraute 22 Elemente (Punkte, Strecken und Flächen), wobei zwei von ihnen wieder die Hüllfläche eines Oktaeders ergeben. Dieser platonische Körper erlaubt selbst wieder 22 unter-schiedliche Möglichkeiten, seine Seiten aus einem Netz von Dreiecken zu bilden. Das Oktaeder, ist aus zwei geg- eneinander gesetzten Pyramiden gebildet und verkörpert in der Lehre der platonischen Körper die Aspekte Wissen und Weisheit. Im Norden weist ein erstes Teilfeld, zu- sammen mit der Cheopspyramide mit einem Fehler von 0,1% ein Seitenverhältnis 56 zu 180 auf.

Auch bei der Zahl 56 verweist hier mit ihrer Quersumme wieder auf die 11 und damit auf die 22. Gleichzeitig taucht mit der 56 auch wieder ein Sinnbild des Kreises auf. Wird der mit einem Durchmesser geteilt, entstehen mit dem Mittelpunkt 2 weitere Kreispunkte, sowie 2 Strecken. Diese 5 Elemente lassen sich zu 6 er weiteren, wenn der Durch-messer in 2 Radien aufgeteilt wird. Dividiert man jedoch den rechten Winkel mit 90° durch die 22 führt dies zur Zahl 18, denn damit entsteht die unendliche Folge von 8.181818… Die 180 teilt den Vollkreis in 2 Teile und ist somit auch ein Verweis auf die ägyptische Vorstellung der Aufteilung der Welt in zwei Teile. In den damaligen Vorstell- ungen lag dann westlich des Nils das Totenreich Duat und östlich das lichte Reich Sechet-iaru. Diese Teilung spiegelt sich auch in der Hieroglyphe für die Zahl 20, dem Halbbogen. Aber auch die 18 wurde zum Bestandteil jenes Tetraktysmodells, denn dieses Dreieck besteht neben den 10 Punkten und 9 Flächen aus 18 Strecken. Neben dieser Eingebundensein in eine Welt der symbolischen Zahlenordnung bot aber auch das Wissen der Astronomie eine weitere Sicherheit. Auch hier taucht die 18 als feste Größe auf, denn die immer wiederkehrende Finsternisse versetzten die Menschen stets in Angst und Schrecken. Die Erkenntnis, dass diese Ereignisse sich in einem 18- jährigen Zyklus wiederholen, zeigte mit der 18 auch hier eine innere Ordnung. Das Plateau wird also wie die Bauwerke selbst, durch symbolische Zahlenverhältnisse ge- gliedert die unterschiedliche kosmologische Aspekte darstellen und damit die Bauwerke in einen `ewigen´ Kreislauf einbinden.

Bilder: Wikipedia, Alle Pyramiden von Gizeh auf einem Bild, Foto Ricardo Liberato , CC BY-SA 2.0 /Cheops Pyramide,Foto Nina CC BY 2.5 – Flächenvergleich Quadrathöhe und Seitenfläche Dreieck,Gizeh und die Zahlen des Tetraktysdreiecks / Das Raster des Gizeh Plateaus Quelle: Reble/ ttps://www.decemsys.de

Die Pyramide, die Gans und der Schwan

Heilige Gänse des Amun,Foto globalegyptianmuseum

im Alten Ägyoten wurde die Gans auf Grund ihres Wesens hoch geachtet, denn das fürsorgliche Tier zeichnet eine große Elternliebe aus. In Gestalt der aggressiveren Nilgans war sie eng mit dem Gott Amun verknüpft, der deshalb auch den Beiname `der große Schnatterer´ hatte. Er war ein altägyptischer Wind- und Fruchtbarkeitsgott, der in Hermopolis Ur- und Sonnengott angesehen wurde, der laut laut den Erzählungen als Nilgans aus zwei Eihälften entstanden war. Wohl aus diesem Grund spielte die Gans nicht nur als wichtiges Nutztier in der Landwirtschaft, sondern auch in der Magie und der Religion eine bedeutende Rolle. Von dieser Funktion der Gans ist auch in einigen Pyramidentexten die Rede, die vom Wunsch der Pharaonen erzählen, `als Gans in den Himmel emporzusteigen´. In diesem Zusammenhang werden auch zahlreiche Opfer – und Bestattungszeremonien erwähnt. Während die Nil- und die Rostgans in der Ernährung der Ägypter eher eine unbedeutendere Rolle spielten, war die Graugans mit ihrem wohlschmeckenden Fleisch die beliebteste Gänseart bei den Ägyptern.

Graugans auf einer Wiese mit Gänseblümche, Foto Diliff

Sie war das ganze Jahr über im Land anzutreffen und wurde auch auf entsprechend angelegten Geflügelhöfen gemästet. Bereits die Geburt des Urgottes von Hermopolis verdeutlicht die Bedeutung des Eies in den Schöpfungsmythen des Alten Ägypten. Er entstand aus einem Ei, das ganz der Landschaft am Nil entsprechend, in einem Sumpfdickicht verborgen war.Auch der Sonnengott ist laut dem Totenbuch als Falke aus einem Ei entstanden. Ebenso wird auch der als Bildner bezeichnete Ptah, dessen Hauptkultort in Memphis lag, mit einem Ei in Verbindung gebracht. Die Gans war ein Attribut des Erdgottes Geb, der mit ihr auf seinem Haupt und mit einem Ankh-Schlüssel in der Hand dargestellt wurde.

Gott Geb, Erdgott und Mitglied der Neuheit von Heliopolis, Foto Daniel Toye

In den damaligen Vorstellungen war er es, der den Menschen alles schenkte was sie zum Leben benötigten. Mit der Göttin Nut zeugte er die Götter Osiris, Isis, Seth und Nephthys, weshalb Isis auch manchmal als das Ei der Gans bezeichnet wurde. Meist wird aber der Gott Amun, der sich später zu Amun-Re wandelte wurde mit der Gans als dem kosmischen Wesen gleichgesetzt. Dies war aber nicht vpn Anbeginn so, denn diese mythologische Sucht verbreite sich erst ab dem Neuen Reich. Am Himmel gibt es zwei Sternbildbilder die hier mit diesem mythischen Vogel identifiziert werden können. Zum einen ist dies das alter Sternbild des Adlers und das des Schwans. Obwohl einige griechische Sagen dessen Entstehung erklären, hieß das Sternbild im alten Griechen- land noch einfach Ornis, der Vogel. Erst die Römer gaben ihm den heutigen Namen Cygnus, der Schwan. Bereits im frühen Mittelalter wechselte dessen Name wieder zu Haushuhn, bis das Sternbild in der Neuzeit wieder den alten Namen zurück erhielt. Zwei Merkmale verbinden aber die mythische Rolle der Gans mit dem Schwan. Zu ihm besteht eine wesentlich engere Verwandtschaft als zum Adler und sein Sternbild schwebt über der Milchstraße, die im alten Ägypten als Spiegelbild des lebens-spendenden Nils angesehen wurde.

Schwan vor Milchstraße, Situation zur Wintersonnenwende im 3.Jtsd.v.Chr.

Damit zeigt das Sternbild des Schwans mehrere Aspekte um eine bedeutende Rolle innerhalb der ägyptischen Mythologie zu spielen. Diese Bedeutung, die der Schwan bei der Anordnung der Pyramiden auf dem Gizeh Plateau spielte, hatte der amerikanische Autor Andrew Collins im Jahr 2006 in seinem Buch ´The Cygnus Mystery´ erkannt. Mit seiner Entdeckung bot er eine wesentlich schlüssigere Erklärung für die Anordnung der 3 Pyramiden, als die beiden Autoren Robert Bauval und Adrian Gilbert. Mit ihrem Buch `The Orion Mystery´ hatten die knapp 12 Jahre zuvor einen neuen Mythos geschaffen, denn darin behaupteten sie, dass die 3 Gürtelsterne des Orion die Mittelpunkte der unterschiedlich großem Pyramiden markieren. Wie die Lage durch die Gürtelsterne bestimmt wurde, so die Autoren, soll auch einer der schräg in der Pyramide verlauf- enden Schächte auf sie ausgerichtet gewesen sein. Falls sie tatsächlich die vermuteten Begräbnisstätten waren, hätten die drei Pyramiden mit Orion, in dem sich der Totengott Osiris verkörperte, somit eine ideale Symbolik erhalten. Die Betrachtung von Andrew Collins zeigte aber, dass das Sternbild des Schwanes in 2 Positionen eine viel ein- deutiger Übereinstimmung mit der Lage der Pyramiden hatte und damit die Mythologie des Vogels hier zu einer baulichen Gestalt führte. Hatte der Schwan zu dieser Zeit den Meridian und damit den Himmelspol durchquert, lagen seine Sterne so, wie sie Collins als eine mögliche Grundlage eines Bauplanes für das Gizeh Plateau sieht. Neben zahlreichen anderen Erklärungen zur Geometrie der Pyramiden, bietet der Schwan eine Verbindung von  Bauwerk und der Mythologie des Vogels, auf die auch die von Richard William Vyse beschriebenen Gräber der Vögel im Nordwesten dre 3 Pyramiden hin- weisen.

Gizeh und Cygnus

Bilder: Heilige Gänse des Amun,Foto http://www.globalegyptianmuseum.org Wikipedia / /Ineni3000,CC BY-SA 4.0 / Graugans auf einer Wiese mit Gänseblümche, Foto Diliff / Geb was the Egyptian god of the Earth and later a member of the Ennead of Helio-polis.,Foto Daniel Toye , Simulation; stellarium,google-map