Lugus or Triglav

Two years ago I posted this picture 

triglav croatia01

Three headed Idol from Vaćani, Dalmatia, Croatia, probably represented Slavic god Triglav (Three headed, Trimurti) who was identified with Dabog, the supreme god of the Serbs. Similar ancient stone head was found in Ireland. I talked about it in my post „Triglav„…

 

Then yesterday I came across this article by Anne Ross: „A pagan tricephalos from Netherton, Lanarkshire„…And in it, she talks about three almost identical idols presumed to be Celtic…

The first one was found in Netherton, North Lanarkshire, Scotland

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Old Eurropean

 

Bull of Grom Div

Thursday, 15 August 2019

Storm clouds over norther Serbia, 2nd of August.

Terrible storms hit Serbia yesterday and today. Crops were destroyed, houses damaged, people killed. 

In Serbian the expression „On vedri i oblači“ means „he rules“, „he has absolute control, absolute power“. Literally this expression means „he makes the sky clear and cloudy“… Storm clouds over northern Serbia… You can read more about this in my post „The power of the Thunder Giant“ 

You can see why agricultural societies, like the Early Slavic society, would consider the Sky God, Perun to be the Supreme god… Procopius, 6th c. Byzantine historian, who tells us that the Slavs “believe that one god, the maker of lightning, is alone lord of all things…

Interestingly the 2nd of August is the old day of Perun, Slavic Thunder god. Painting depicting Perun by Andrey Shishkin.  

I like that Shishkin depicted Perun with a blazing sun on his chest. This is because Perun’s day falls in the middle of Kresovi (Fires), the hottest part of the year in the Northern hemisphere.  You can read more about this in my post „Two Crosses

This is why the 2nd of August is also the day of Helios, The burning sun. Today in Serbia known as the the day of St Elijah. St Elijah who every year gets so angry, that he wants to burn the world into cinder… Very saint like

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Lugos and Gaulish Mercury — We Are Star Stuff

Zitat

The Irish god Lugh, we’re told, is one version of a pan-Celtic deity, called Llew in Wales and Lugos/Lugus in Gaul. Given that Lugh was such an important deity, and that Lugos could be the Celtic Mercury that Julius Caesar describes, you would expect Lugos to also be an important and well-attested god. So it’s […]

über Lugos and Gaulish Mercury — We Are Star Stuff

Der Berg des Teutates und des Lugh

Mont Ventoux in der Abendsonne (von Südwesten), Foto, Marcus Ostermann

 

Die Besteigung des Mont Ventoux durch den italienischen Dichter Petrarca im Jahr 1336 war die Geburtsstunde des modernen Alpinismus. Bei seiner Wanderung zum Gipfel scheute Petrarca keine Mühe und erreichte ihn nach eigener Aussage mit erregtem Herzen. Dies schreibt er am 26. April 1336 in einem ersten Brief an seinen väterlichen Freund Francesco Dionigi di Borgo San Sepolcro. Darin führt er aus, wie er die Landschaft wahrgenommen hatte. `Den höchsten Berg unserer Gegend, der nicht unverdienter weise der windige genannt wird, habe ich gestern bestiegen, lediglich aus Verlangen, die namhafte Höhe des Ortes kennenzulernen. Jener Berg, weit und breit sichtbar, stund mir fast allzeit vor Augen, allmählich ward mein Verlangen ungestüm und ich schritt zur Ausführung´.

Petrarca, Teil eines Freskos von Andrea di Bartolo di Bargilla (um 1450),               Uffizien,Andrea del Castagno

Chapelle Sainte-Croix,eigen

Nach der Besteigung des italienischen Schriftstellers wurde es wieder still um den Berg. Ehe dort im 15. Jhd. die Chapelle Sainte-Croix erbaut wurde. Das Heilige Kreuz wird in der Regel am 14. September gefeiert und liegt somit in der Nähe des Herbstäquinokt- iums. Dieser Linie folgt auch der Höhenrückens des Mont Ventoux, der bis zum Gipfel fast exakt in west-östliche Richtung verläuft. Wie das Herbstäquinoktium war auch das im Frühling in der mediterranen Kultur von Bedeutung. Dies lässt gut an den Feier-lichkeiten der Quinquatria (maiores), zu Ehren des altitalischen Gottes Mars, vom 19.-23. März erkennen. Mars, ursprünglich ein Fruchtbarkeitsgott, trug unterschiedliche Beinamen. So wurde er der südwestlich gelegenen Stadt Carpentras auch mit dem Bei- namen Nabelcus auf einem Weihesteinen erwähnt. Mit diesem Beiname taucht er im Departement Vaucluse auch mehrmals an Orten mit Heilquellen auf. Der römische Gott, dessen Bild im Laufe der Geschichte mit dem griechische Ares verschmolz, wird auch gerne mit dem gallisch-keltischen Stammesgott Teutates gleichgesetzt. Der gilt seit Cäsars Schriften über den Gallischen Krieg und auch nach den Beschreibungen des römischen Dichters Lucanus, als der oberste Gott der Gallier.

Inschrift auf Bronzetafel, Mars Nabelcus

Lucanus beschreibt in seinem Gedicht über die Schlacht in Pharsallus auch die drei obersten Götter der Gallier. Zu denen zählte er Teutates, Esus und Taranis. Dabei wird regelmäßig kolportiert, dass in diesem Text von grausamen Menschenopfern an die drei Götter die Rede ist. Doch im Original ist davon nichts zu lesen, wie wohl auch der Dichter selbst die Gottheiten nur vom Hörensagen kannte. Während Cäsar die gallische Welt selbst erlebt hatte, hatte der Dichter ab der Mitte des 1. Jhd`s gelebt, als die gall- isch-keltische Welt mit ihren Druidenschulen längst Geschichte war. Insofern sind wohl auch die dem Mars geweihten Inschriften vor dem Hintergrund einer Vermischung mythologischer Vorstellungen zu sehen. Die Namen der Gottheiten wie des Teutates lassen sich aus der indogermaninschen Sprache ableiten, wo er so viel bedeutet wie Bildern und Schöpfer. Eine ganz ähnliche Gottheit mit dem Namen Tvashtar existiert auch in den indischen Mythen, wo er als der Urahn der Menschen beschrieben wird. Das Bild eines Urahns und das eines kriegerischen Gottes sind zwei gegensätzliche Vorstellungen, von denen am Ende nur noch der kriegerische Aspekt übrig blieb.

Tvastar

Auf ganz ähnliche Weise dies wohl mir dem Namen des Berges geschehen, dessen Ursprung im Name `Mons Ventosus´, der windige Berg gesehen wird. Auf dem völlig kahlen Bergplateau, auf dem der Besucher Winden schutzlos ausgeliefert ist, mag dies auch der erste Eindruck sein. Betrachtet man aber das lateinische Verb venire, das kommen und abstammen bedeutet , bietet sich auch eine andre Erklärung. Das Verb ist auch mit venia, die Familie oder der Stamm verwandt Damit biete es, zusammen mit der Richtung des Gipfels nach Nordosten eine Brücke zu einer ganz anderen Interpretation des Namens Ventoux. So weist der Gipfel des Mont Ventoux nicht wie der gesamte Bergrücken nach Osten, sondern mit seiner Mittellinie auf den Sonnenaufgang am 1. August. Dieses Datum war nicht nur Auftakt der Ernte, sondern damit verbunden war auch eine Stammesversammlung. Diese Tradition lebt noch heute in der Schweiz fort, wo am 1. August dem Schwur auf der Rütli Wiese gedacht wird. Dieser Aspekt ist auch aus dem keltischen Wort lugiom, der Eid, ehrlich oder reden, verborgen. Später wurde diese Bedeutung dann genau ins Gegenteil verwandelt und wurde im Althocheutschen zur Lüge. Im irischen Kalender blieb diese Tradition erhalten, denn dort trägt der Monat August noch heute den von Lugnasadh abgeleiteten Namen Lunasa. Ein anderer Brauch der heute völlig unbekannt ist, lebte noch ins 16. Jhd. fort, denn am Tag des Lugh konnte eine Versuchsehe geschlossen werden, die nur ein Jahr Bestand hatte. An diesem Tag steht der Sonnenaufganges auch im Einklang mit der Ausrichtung des Gipfels. Die Sonne geht dann über dem bei Embrun gelegenen Mont Guillaume auf, wo während des Frühlingsäquioktiums Arktur zum ersten Mal zu sehen war. Wie auf dem Ventoux befindet sich auch hier eine Kapelle mit einer Quelle, die Wasserquelle des Lebens genannt wird.

Mont Ventoux. das perfekte Observatorium

Trotz der längst vergangenen Kultur umgibt dem Berg noch immer die sakrale Atmo- sphäre die nach einer Versammlung verlangt. Sie findet heute durch die Tausende von Radfahrern statt, die hier jedes Jahr ihre Kräfte bei der fast endlos erscheinenden Auffahrt zum Gipfel unter Beweis stellen.

Mont Ventoux Plateau

Bilder: Wikipedia / Mont Ventoux in der Abendsonne (von Südwesten), Foto, Marcus Ostermann , CC BY-SA 3.0 /Petrarca, Teil eines Freskos von Andrea di Bartolo di Bargilla (um 1450), Uffizien, Andrea del Castagno – Web Gallery of Art: / Inscription sur bronze à Mars Nabelcus, Scan book Montagne de Lure encyclopédie d’une montagne de Haute Provence / Simulation, sunearthtools opentopomap, stellarium

Der Geburtsort des Lugh

Tara, Foto Patrick Brown

Der Berg von Tara ist der heilige Ort Irlands. Bis zum 11. Jahrhundert, so die Überliefer- ungen, war auf Tara der Sitz der Hochkönige des frühen Irland. In den Erzählungen reicht die Geschichte dieses Ortes aber zurück bis ins 2. Jahrtausend v. Chr. Doch dabei handelt es sich zumeist um mythologische Gestalten, die Teil der Gründungslegende Irlands sind. Doch diese Erzählungen entstanden aber erst ab dem 6 Jhd. n. Chr. Und somit sollten diese Legenden auch dazu dienen, die Legitimation für die Gründung eines irischen Großreiches gemäß den Vorbildern auf dem europäischen Kontinent zu bilden. Das bekannteste und wohl älteste Relikt der alten Geschichte auf dem Berg von Tara ist der Mound of the Hostages, der Hügel der Geiseln. Dieses Grab wurde von Wissen-schaftlern auf einen Zeitraum um 2700 v. Chr. Datiert. Doch der Erdhügel wurde auch noch in späterer Zeit benutzt, was die lang andauernde Bedeutung des Hill of Tara unter-streicht.

Fläche der `Banqueting Hall´, Foto Brholden

Die die Erdhügel umgebenden Wälle stammen alle aus der Eisenzeit, wobei unklar ist, ob in dieser Epoche der Hill of Tara nicht grundlegend umgestaltet wurde. In der Mitte dieser Wälle liegen zwei weitere, sich berührende runde Wälle, sogenannte Raths. Sie sind bekannt als Königssitz Forradh, oder Royal Seat und Teach Cormaic, der Sitz des Hauses von Cormac. Die Anfänge der Legende Taras beginnen jedoch mit Tailtiu, der Amme des Gottes Lugh. Gemäß der Erzählung herrschte sie einst als Königin an der Seite von Eochaid, dem Sohn des Himmels, über das mythische Volk Fir Bolg, Sie waren das erste Volk das die grüne Insel bevölkerte, ehe die kriegerische Landnahme durch die Túatha Dé Danann erfolgte. Tailtiu regierte vom Hill of Tara aus und war wie eine Mutter, die über die sanften, saftigen Hügel wachte. Zugleich rodete sie den dichten Wald, um an seiner Stelle fruchtbare Felder anzulegen. Die Herrschaft der Fir blog endete nach der Niederlage bei der Schlacht in der Ebene Mag Tuired und ab diesem Zeitpunkt bestimmten die sieg- reichen Túatha Dé Danann die Geschicke der grünen Insel. Die verwitwete Tailtiu kümmerte nun fortan um den ihr anvertrauten Gott Lugh, den späteren König von Irland. Nach der Niederlage der Fir blog reiste Lugh nach Tara, wo er sich als in allen Künsten bewanderter Gott darstellt, worauf ihm schließlich die Herrschaft übertragen wird. Mitte des 12. Jahrhunderts, im Zuge der Missionierung Irlands durch St. Patrick schwand die Bedeutung Taras als kultischer Ort. Von den dort beschrieben Gebäuden, die nur aus Holz bestehen konnten, haben sich keine Spuren erhalten.

Lugh aus Rollestone, Mythen und Legenden der Lelten, 1910

Der Name Tara wird mit der Abwandlung des Wortes Temair erklärt, das Anhöhe bedeutet. Ein ähnliches Wort aus dem keltischen Wortschatz, tarros, der Bauch, erweckt ebenso den Eindruck einer gewölbten Fläche. Diese gewölbte Fläche des Hügels verkörperte, ähnlich den Mythologien des Orients, die Vorstellung einer Verbindung von Königtum und göttlicher Macht. Doch allein von der Existenz des Hügels die Wichtigkeit des Ortes abzu- leiten greift zu kurz. Betrachtet man die Bedeutung des Namens Tara in anderen Kulturen, so bietet er da ganz neue Interpretationsmöglichkeiten. Im Sanskrit bedeutet er Engel der Zukunft und in Hindi schlicht der Stern. Damit zeigt sich auch die Nähe von (S)tara zum englischen Wort Star. Im Altpersischen war dies einst die Bezeichnung für den hellsten Stern am Nachthimmel. Am Nordhimmel trifft diese Eigenschaft während der legendären Zeit Taras nur auf einen Stern zu: Arktur. Er ist der hellste Stern am Nordhimmel und zugleich der hellste des Bärenhüters, der im Orient auch den Namen Rinderhirte trägt. Zusammen mit den Sternen Spica und Regulus bildet er das Frühlingsdreieck..Vergleicht man aber die Geometrie Taras mit der des Bärenhüters, so zeigt sich eine Übereinstim- mung von wesentlichen Bauteilen der Anlage in der Position von dessen Sternen. Diese Position nahm der Bärenhüter in der Eisenzeit am Abend des 1. Mai ein, wenn sein Stern Arktur zum ersten Mal zu sehen war.

Hill of Tara und das Abbild des Bootes (Lugh)

Lugh mac Ethnenn, bedeutet der Leuchtende, oder auch das kleine Feuer. Dies darf aber nicht nur als Verkörperung des Sonnenlichtes gesehen werden, sondern eben auch als das innere Feuer. In der Interpretation Romana entspricht der Gott Lugh dem römischen Merkur und damit auch dem griechischen Götterboten Hermes. Durch die Betonung des solaren Aspektes hat er aber auch Eigenschaften des Apollon. Manche sehen in ihm aber auch Wesenszüge des späteren nordischen Gottes Odin. Lughs vielfältige Eigenschaften, die er bei seinem Einzug in Tara hervorhob, zeigen dass er damit eine antreibende Eigen-schaft, durch kulturelle Neuerungen Entwicklungen voranzutreiben. Darin entspricht er auch der Eigenschaft des Bärenhüters, der beständig dem Großen Bären um den Himmelspol folgt. Zugleich diente sein Stern Arktur als wichtiger Kalenderstern und als Navigationshilfe der Seefahrer. Es gab also zahlreiche Gründe ihn am Boden abzubilden und daraus einen heiligen Hügel zu formen, der dann auch Geburtsort des Lugh genannt werden konnte.

Bilder: Wikipedia / Tara, Foto Patrick Brown, CC BY-SA 2.0 / Area known as `Banqueting Hall´, Foto Brholden / Fläche der `Banqueting Hall´, Foto Brholden / simulation, Stellarium

Rathgall und Lugh

 

Lughs magischer Speer, Celtic Myth and Legend.1905

An Lughnasadh wurde einst in Irland dem Gott Lugh das erste Brot geopfert. Die erste Kornabgabe sollte dazu dienen, eine weitere gute Ernte zu erhalten. Zu dieser Zeit war dies das erste von drei Erntefesten die mit dem Herbstäquinoktium endeten. Dass der Kult durchaus seine Berechtigung hatte, wird an Hand einer Temperaturkurve schnell er- sichtlich. Um den 1. August ist die höchste mittlere Temperatur erreicht und gleichzeitig steht das Korn dann in voller Reife. Doch die hohe Tagestemperatur birgt auch die Gefahr von Gewittern, die die Ernte dezimieren können. Es war aber nicht nur ein Erntefest, sondern gemäß den Erzählungen, soll es an Lughnasadh, und an Samhain, auch möglich gewesen sein, die Schwelle zur Anderswelt zu überqueren.

Hillfort Rathgall im County Wicklow , Foto von Simon Dowling , CC BY-SA 4.0

So bietet gerade der Ringwal Rathgall ein Beispiel dafür, wie Kult und Bauen zu einer Symbiose finden. Lugh war einer der höchsten keltischen Götter und stammte noch von den mythischen Urvölkern ab, den Fomorern und den Tuatha de Danaan. Seiner Bedeutung angemessen ist er deshalb auch noch im Namen zahlreicher Orte enthalten, deren Ursprünge auf keltische Ansiedlungen zurückgehen. Darunter finden sich Orte wie Lyon, Laon, oder auch Luzern. Durch seine überragende Bedeutung für die Kultur erhielt Lugh auch viele Ehrentitel, wie Samildánach, der Meister aller Künste, oder auch Lamhfhada, der mit dem langen Arm. So wurde Lugh zum Gott des Handwerks, der Kriegs- wie auch der Dichtkunst. Aber er wurde auch als Spender des Heils und als Gott der Magier gesehen. Ethne, die Tochter des Fomoren-Königs Balor. ist seine Mutter und sein Vater der Druidensänger Cian. Eine Prophezeiung hatte Balor davor gewarnt, dass er durch die Hand seines Enkels sterben würde, weshalb er seine Tochter in einem Turm aus reinem Kristall einsperren ließ. Doch Cian gelang es mit Hilfe der Zauberkraft einer Druidin in diesen Kristallturm einzudringen und Ethne zu schwängern. Kurz nach seiner Geburt entdeckt Balor den Neugeborenen und schleuderte Lugh ins Meer, wo er bald darauf gerettet und der Amme Tailtiu übergeben wurde. Zu deren Gedenken soll Lugh dann später das Fest am 1. August gestiftet haben. Der Verweis auf seinen langen Arm, die Liebe zu Frauen sind beides Motive, die auch bei den Legenden Orion auftauchen.

Vierköpfiger Brahma; Tempel von Phnom Bok, Kambodscha (9./10. Jh.), Foto Vassil

Seine Entstehung erklären nicht nur griechische Mythen, sondern auch Erzählungen aus dem indischen Kulturkreis. Dort erzählt eine Sage vom Gott Brahma, der auch Pradschapati genannt wird, von dessen Liebe zu seiner Tochter Uschas, der Morgenröte. Um sie zu gewinnen verwandelte sich Pradschapati in einen Bock und näherte sich so seiner Tochter die sich in eine Ziege verwandelt hatte. Die Götter sahen dies und waren hellauf entsetzt, da dies noch nie geschehen war. Da sich aber niemand fand, der Pradschapati bestrafen wollte, vereinigten sie die bösesten Dämonen in Gestalt des Gottes Bhutavan. Der verlangte nun für die Durchbohrung des Brahma als Lohn der neue Herrscher über das Vieh zu werden. Der durchbohrte Brahma schwang sich aber in die Höhe des Himmels und wurde fortan zum Sternbild Orion und wurde mriga, der Hirsch genannt. Ebenso sind aber auch die beiden Namen `Jäger des Hirsches´ und `Rohint´ als Name seiner Tochter überliefert. Die Sage dient in Indien auch als Erklärung dafür, wes- halb dem Gott Brahma dort keine Tempel erbaut wurden. Als Gott Dumuzi wurde Orion auch in Sumer und ebenso als Osiris in Ägypten verehrt. Die ähnliche Rollen Orions deuten aber auch darauf hin, dass es gemeinsame Wurzeln dieser Verehrung gab, die noch viel weiter zurückreichen.

Orion und Rathgall

Die Übereinstimmung von Formen eines Sternbildes mit Bauwerken ist bislang nur wenig untersucht worden und erscheint auch heute noch immer außerhalb unseres Vorstell- ungsvermögens zu liegen. In Anbetracht der Mythen, in denen Orion als wichtige Gottheit erscheint, wäre aber dies ein naheliegender Gedanke seine Form als eine Art Schutz-zeichen für ein Bauwerk zu verwenden. Eines der wohl bekanntesten aber zugleich um- strittensten Beispiele sind die Pyramiden von Gizeh, deren Anordnung der ägyptisch-französische Autor Bauval auf die drei Gürtelsterne des Orion zurückführte. Als der britische Forscher Graham Hancock im Jahr 2011 den Steinkreis von Stonehenge unt- ersuchte, fand er in der Steinsetzung ebenfalls  ein Abbild des Orion, dessen Position mit seiner Stellung am Himmel korrespondierte.

Orion und Stonehenge, nach einer Illustraion von Graham Hancock (Nordpfeil nach unten)

Wie in Stonehenge, so stellt sich auch bei dem amorph geformten Ringwall von Rathgall die Frage, ob die Geometrie nur dem Unvermögen der damaligen Baumeister geschuldet ist, oder aber auch hier ein konkretes Bild die Umrisslinie bestimmte? Vergleicht man den in der mittleren Bronzezeit entstandene Anlage mit dem Sternbild des Orion, so ist auch hier eine Übereinstimmung von dessen Aufstieg um den 1. August und der Geometrie des Ringwalles zu erkennen. Deuten bereits die Eigenschaften Lughs auf Orion hin, so ist die Geometrie von Rathgall ein weiteres Indiz für die besondere Wertschätzung des him- mlischen Riesen in jener Zeit.

Bilder: Wikipedia/ Lughs magischer Speer ,scanned and made available online at sacred-texts.com, uploaded by QuartierLatin1968 Illustration of Lugh’s magic spear by Harold Robert Millar, published in by Charles Squire (1905) / Hillfort Rathgall im County Wicklow , Foto von Simon Dowling , CC BY-SA 4.0, File:Rathgall.png / Vierköpfiger Brahma; Tempel von Phnom Bok, Kambodscha (9./10. Jh.), Vassil und ein weiterer Urheber- Stonehenge/https://grahamhancock.com/burleyp2/ Simulation, sunearthools, stellarium

 

Lugdunum, die Stadt des Lugh

Modell von Lugdunum, Foto Iijjccoo

Der bedeutendste Teil des römischen Lugdunum lag auf einem Hügel am Zusammenfluss von Saone und Rhone. Funde zeigen, dass das Plateau bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war. Einen An- haltspunkt für diese frühe Bedeutung des Hügels ist wohl auch seine Ausrichtung, die noch erläutert wird. Vor der römischen Stadtgründung im Jahr 43. v. Chr. existierte an dieser Stelle bereits eine gallisch-griechische Ansiedlung. Der von den Römern verliehene Name bedeutet Hügel des Lichtes, oder auch Hügel der Raben, wobei die Etymologie des Namens umstritten ist. Ab 20 v. Chr. wird aus der Siedlung die Colonia Copia Augusta, der Verwaltungssitz des mittleren Galliens. Die Stadt wird mit prächtigen Gebäuden, wie Theater, Forum, Thermen und dem Sitz des Gouverneurs verschönert. In dieser Metropole standen die zentralen Altäre Galliens, vor denen am 1. August die jährlichen Treffen der Landesfürsten stattfanden, um dort den Kaiserkult zu feiern. Hier mussten sie dem röm- ischen Reich gegenüber ihre Ergebenheit bekunden. An diesem Datum wurde das 1.Konsulat des Augustus gefeiert, dessen Regierungszeit als Pax Augusta in die Geschichte einging. Zugleich wurde in Gallien an diesem Datum auch das Fest des keltischen Gottes Lugh begangen. Das Fest Lughnasadh wird auch als `Lughs Hochzeit´ gedeutet wird. In den Tänzen der Im schottischen St. Michael´s wird dieses Fest noch inszeniert und dort erweckt ein männlicher Tänzer die sterbende Cailleach na Deannach mit einem Druidenstab wieder zum Leben. Wahrscheinlich ist dieser Tanz als der letzte Rest eines Mysterienspiels zu deuten, in dem die Erdgöttin in Gestalt der Cailleach, oder Tailtiu, stirbt und von Lugh als Fruchtbarkeitsgott wieder verjüngt zum Leben erweckt wird und sie hin schließlich heiratet.

Altar von Lugdunum

Die Gestalt des Lugh wird unterschiedlich gedeutet. Einerseits wird er als Kriegsgott, als Handwerks, gott und Gott der Kunst gesehen, ebenso aber auch als Lichtgott und Sonnengott. Er trägt Beinamen wie `mac Ethnenn´, Sohn der Ethniu, `Lonnbeimnech´,wilder Schläger´, oder auch Macnia, der jung- enhafte Held. Beinamen wie Wilder Schläger oder auch der jungenhafte Held tauchen auch im Mythos des Orion auf. Wohl nicht zu Unrecht, denn zu jener zeit stieg das Sternbild zur Winter-son- nenwende, kurz nach Sonnenuntergang am Osthorizont auf. Die Linie seiner Gürtelsterne zeigte dann den Aufgangspunkt der Sonne am nächsten Morgen an. Lugh wird als junger Mann mit strahl- end hellem Antlitz und ebensolchem Haar beschrieben. In den irisch-keltischen Mythen fährt er einen Streitwagen, gezogen vom Pferd Enbarr. Als Bewaffnung trägt er neben seinem Schwert Fragarach den magischen Speer Brionac, eine Steinschleuder und eine Kette. In der Volkssage wird seine Schleuder der Regenbogen und seine magische Kette die Milchstrasse genannt. Diese Vergleiche bieten einen weiteren Hinweis, dass ich es bei Lugh tatsächlich um jenen Orion handelte, denn seine rechte Hand, in der er in der griechischen-römischen Mytholgie die Fackel trägt, hält er tatsächlich in die Mitte der Milchstraße. Durch diese Geste scheint er an sie festgebunden zu sein.

Orion, Aufstieg am Abend der Wintersonnenwende

Der Bedeutung dieses Festes in Gallien, wie auch in Rom, musste die Kirche etwas Gewichtiges entgegensetzen. Kein geringerer als Petrus wurde gegen Augustus und Lugh ins Feld geführt. seit dem 8. Jahrhundert wird das Fest Petri-Kettenfeier begangen, das an die wundersame Befreiung des Apostels aus seinen Ketten erinnern soll. Die Ketten, mit denen Petrus gefesselt war, wurden von den Christen bewahrt und später Späne davon als Relquien auf zahlreiche Kirchen verteilt. Die Kette selbst wurde in Jerusalem aufbewahrt, bis sie Aelia Eudokia, der Frau des oströmischen Kaisers, 439 nach Konstantinopel brachte. Hier wurden die Ketten am 16. Januar zur Verehrung ausgestellt. Diese Ketten sowie die, mit den Petris während seines Martyriums in Rom gefesselt war, kamen in die Kirche S. Pietro in Vincoli in Rom. Sie wurde am 1.8.432 durch Papst Sixtus III. Geweiht. Papst Gregor der Große fügte dann den 1. August als Fest in den kirchlichen Kalender ein. Doch dieses Fest ist längst Vergangenheit, denn mit der Reformierung des liturgischen Kalenders wurde es 1960 gestrichen.

Lugdunum Sonnenrichtung

Lyon, Klima

Damit erinnert nur noch der Temperaturverlauf des Klimas und die Ausrichtung von Ge- bäuden die einstige Bedeutung jenes 1. Tages im August. Auch in Lyon zeigt die Klima- kurve, dass am 1. August ziemlich genau das Maximum der Temperatur erreicht ist und sie dann wieder absinkt. Der Bedeutung des Lughs, aber auch der Kult des Augustus zeigen sich im Forum des römischen Zentrums Lugdunum. Dort ist das Forum wohl zurecht auf den Sonnenaufgang am 1. August ausgerichtet. Aber die anderen Bauten folgen wie römischen Anlagen oft zu beobachteten, eigenen Ausrichtungen. So entsteht oberflächlich der Eindruck eines malerischen Ensembles. Einer wichtigen Sonnenrichtung Ausrichtung folgt das Theater mit dem Sonnenaufgangspunkt am 19. Oktober. An diesem Tag wurde Armilustrium zu Ehren des n Mars gefeiert. Das Fest war Teil des religiösen Militärkultes im Römischen Reich und bildete den Abschluss des jährlichen Feld- zuges, der mit Prozessionen, Tieropfern und dem Tanz der Priester des Mars begangen wurde. Teil des Festaktes war auch eine Heerschau, sowie die rituelle Reinigung der Kriegswaffen, die damit für die Winterlagerung bereit gemacht wurden. Dieses Fest stammte wohl noch aus der Zeit der archa- ischen Kriegsführung, in der die Feldzüge zeitlich auf die gemäßigten und warmen Monate beschränkt wurden.

Bilder: Wikipedia / Modell von Lugdunum / Scale model of roman city of Lugdunum, according to Amable Audin’s archeologic theories. Gallo-Roman Museum of Lyon-Fourvière, No machine-readable author provided. Iijjccoo/ Römische Münze, Altar von Lugdunum / Simulation/ sunearthtools, stellarium

Colonia Copia Augusta Lugudunum

In dem Dörfchen Santilly profitierten wir von einer komfortablen Unterkunft in dem großzügigen Landhaus der ehemaligen Heidelberger Martin und Angelika; auf einer Radtour besichtigten wir die romanische Kirche von Chapaize und machten einen spontanen Abstecher in das mittelalterliche Städtchen Saint Gengoux, in dem zu Zsuzsis Begeisterung schwarze Katzen malerisch vor der Kamera posierten. Auf dem […]

über Römisches und Romanisches rund um Lyon —

Kultort Paris

Umrisskarte des Pariser Beckens, Grafik Rudolf Pohl

In der Geologie spricht man vom Pariser Becken, einer der Landschaft, die sich in Nord- ost- und Südwestrichtung von Metz bis Poitiers erstreckt. Über 3000m Sediment-schicht- en lagern in dieser, ab dem Perm entstandenen, von Gebirgszügen umrahmten Land- schaft. Sie besitzt einen Durchmesser von annähernd 600km. Doch hier ist der Begriff Becken durchaus mehrdeutig zu versehen, denn die Böden dieser Landschaftsform stehen ebenso für die Fruchtbarkeit, die früher mit einer Erdgöttin in Verbindung gebracht wurden.

Fontainebleau Gravuren / Inventaire du patrimoine de Larchant 77760

Aus diesem Grund widmet die Matriachatsforscherin Kirstin Armburster in ihrem Buch `Der Muschelweg. Auf den Spuren von Gott der MUTTER´ auch ein Kapitel der Stadt Paris. Aus der keltischen Ansiedlung Lutetia hervorgegangen, wird der Ort zum ersten Mal 53 v. Chr, von Cäsar als Sitz des Stammes der Parisii erwähnt. Obwohl die Verbindung zur keltischen Gottheit Lugh offensichtlich ist, wird der Name meist auf das keltische Wort für Schlamm und Dreck zurückgeführt. Auch das lateinische Wort parere weist auf einige Eigenschaften hin, die der Erde zu eigen sind, wie erzeugen, hervorbringen, oder erschaffen. Armburster sieht im Pariser Becken die Erde gleich einem fruchtbringenden Mutterleib. Dessen letzte Erinnerungen an diesen einstigen kulturellen Zusammenhang sind im Wappen der Stadt Paris zu finden das auffallend einer Mondsichel gleicht. Dieses Boot verweist zwar in erster Linie auf die Stadtheilige von Paris, Genoveva. Die segelte die mit dem Boot nach Troyes, um die Bürger von Paris vor einer Hungersnot zu retten. Doch gleichzeitig entspricht das Schiff auch einem Bild, das Barke und Wiege, also Tod und Leben in sich vereint.

Ostspitze der Île de la Cité und Notre Dame, Foto David Monniaux

Warum auf die Keimzelle von Paris, der Ile de Paris und jener Insel inmitten der Seine, der Begriff Erde tatsächlich zutrifft, zeigt die Verbindung des Ortes zur keltischen Gottheit Lug. Der Name lässt sich auf das keltische Wort lugiom, ehrlich reden, oder auch der Eid zurückführen. Der Tag des Gottes Lug war der 1. August, ein Datum, das wie der 1. Februar, 40 Tage Abstand zu einer der Sonnenwenden hat. Am Tag des Lug, dem Fest Lugnasadh versammelten sich in Irland die Menschen auch zu Ehren der Adoptiv-Mutter Erde, Tailtiu, der Ziehmutter Lugs. Nach dm blutigen Feldzug Cäsars und der Unter-werf- ung Galliens wurde das Fest des Lug politisch, ganz im Sinne Roms, umgedeutet.

Ile de Paris, die Sonnenrichtung

Er wurde in Lugdunum, dem heutigen Lyon begangen. Dort hatte der römische Statthalter Drusus den Altar der drei gallischen Provinzen errichtete, den Ara trium Galliarum, oder auch Ara Romae et Augusti genannt. Der prachtvoll gestaltete Altar war Roma, der Personifikation des römischen Imperiums sowie dem römischen Kaiser geweiht. Hier tagte an jedem 1. August auch das Concilium Provinciae, der Landtag der gallischen Provinzen, zu dem die gallischen Stämme Vertreter entsandten. Aufgabe dieses Concilium Provinciae, war die Entrichtung des Kaiseropfers und die damit verbundenen Abgaben, sowie die Ausrichtung von Spielen zu Ehren des Kaisers. Mit diesem Ritus mussten die unterworfenen Kelten ihre Loyalität gegenüber Rom zur Schau stellen. Augustus erklärte den 1. August dann zum Staatsfeiertag und die nach Lug benannte Stadt Lugdunum wurde zur römischen Hauptstadt Galliens. Die einstige Bedeutung des Feiertages ist längst Geschichte und wurde im Monat August durch das Fest Mariä Himmelfahrt abgelöst. Die keltische Tradition des Landtages und des Schwures hat einzig in der Schweiz überlebt. Doch erst am 1. August 1891 wurde dieses heute legendäre Bundesfest zum ersten Mal gefeiert. Mit diesem Fest wird an den Rütlischwur, dem Geburtstag der Schweiz erinnert.

Rosette Notre-Dame de Paris, Foto Albertus

Perfekt zu einer Glaubenswelt zwischen Frauengottheit und dem keltischen Lugh passt auch die Ausrichtung jener Seineinsel auf der die Kathedrale Notre-Dame de Paris er- richtet wurde. Sie folgt exakt der Richtung, in der der Sonnenaufgang am 1. Februar und der Sonnenuntergang am 1. August erfolgt. Diese Ausrichtung auf zwei Feste, die ebenso bestimmend für die Landwirtschaft waren, deutet auf einen Kultort hin und führt nun zu- rück zum eingangs erwähnten Begriff des Beckens. In ihrem Text erwähnt Armbuster auch Marie König und deren Erforschung der Kulthöhlen im 70 Kilometer von Paris entfernt liegenden Fontainebleau. Dort stieß die Forscherin immer wieder auf die Zahl 3 und das damit verbundene Dreieck. das sie als Symbol der Vulva deutete. Sie schreibt dazu: `Vulven sind in den meisten Höhlen des Waldes von Fontainebleau anzutreffen … Es ist auch nicht zu übersehen, dass diese Vulven oft tief im Innern der Höhle angebracht wurden. In der Erde suchte – und sah – man das Geheimnis der Wiedergeburt, und wir heutigen müssen uns oft tief in den Fels hinabzwängen, um die Vulven zu finden.´  Heute ist die ab 1163 erbaute Kathe- drale `Unsere Liebe Frau von Paris´ jener Ort in der die alte Sonnensymbolik weiterlebt, denn ihre Baulinie ist auf den Sonnenaufgang an Mariä Lichtmess ausgerichtet. Die nach Nordwesten ausgerichtete Fensterrose steht auch als Symbol für Liebe, Lebensfreude, Schöpfungskraft und Fruchtbarkeit. Gleichzeitg spiegelt sich in ihr das alte Bild des Sonnenrades.

Bilder: Wikipedia/ Umrisskarte des Pariser Beckens. Die umgebenden Grundgebirgs-massive in rot, gelb-gestrichelt die Verbindungen zu anderen Becken, Rudolf Pohl / Ostspitze der Île de la Cité und Notre Dame, Foto David Monniaux / Rosette Notre-Dame de Paris, Foto Albertus teolog derivative work: Eusebius / Lyon, Siedlung, http://www.rheinland-saga.de/RLSIIILyon.html / Fontainebleau Gravuren / Inventaire du patrimoine de Larchant 77760 / Simulation sunearthtools, Opentopomap