Der Große Hund von Hohenhundersingen

Burg Hohenhundersingen vom Tal, 2007, Foto RSchreg

Im Jahr 1100 wurde Hundirsingen erstmals in der Zwiefalten Chronik erwähnt. Zu dieser Zeit waren die Burg wie das im Tal liegende Dorf im Besitz der Edelfreien von Hunder-singen. Der Klang des Namen deutet auf eine Beziehung zum Hund hin, der sich heute auch im Wappen des Dorfes befindet. Doch Im gleichnamigen Dorf Hundersingen-Her-bertingen wird der Name auf die huntare zurückgeführt, jenen Hundertschaften, die fränk-ische Könige entlang den römischen Straßen zur Sicherung ihre Reiches stationierten. Obwohl der Turm mit seinen Buckelquadern und de frühen Entstehungzeit eine ähnlichen Deutung zulässt bietet hier die Lage der Burg, wie auch die Ausrichtung des burgplateaus noch eine ganz andere Erklärung an.

Ehemaliges Wappen der Ortschaft, von User:Enslin

Unschwer sind im ersten Teil des Namens Hundir, das Wort Hund, wie auch ein Teil des Namens Sirius, dem hellsten Stern aus dem Sternbild des Großen Hundes zu erkennen. Als Leitstern war er seit der Frühgeschichte ein wuchtiger Zeitmarkierer in der Landwirt-schaft und hatte für die Hundirsinger wohl eine ähnliche Funktion. Deren längliches Burgplateau war einst auf einen mittig liegenden Punkt der gegenüberliegenden Talein-buchtung ausgerichtet, wo zum Zeitpunkt der Burgenentstehung auch der Frühunt-ergang des Sirus am Morgen von Martini zu beobachten war. Damit markierte er das Ende des Bauernjahres und erfüllte so wieder seine Rolle eines Zeitmarkieres. Die hatte Sirius bereits bei den Ägyptern, wo er mit seinem Frühaufgang die kommende Nilflut ankündigte .

Ruine Hohenhundesingen Ausrichtung,

Doch zu dieser Zeit war der heutige Martinsritt oder die Martinsgans noch völlig unbekannt. Dieses institutionalisierte Brauchtum entwickelte sich erst im Rahmen der nationalen Identitätsfindung während des 19. Jahrhunderts. Im 12. Jahrhunderts war der Zeitraum bis Weihnachten noch durch die Glauben der durch Byzanz geprägten Kirche bestimmt. In dieser Zeit gab es eine 44 Tage dauernde Fastenzeit, ehe die Geburt Christi gefeiert wurde .Damit offenbart sich auch die mathematisch-symbolische Struktur die das Jahr gliederte. Mit der Quersumme 8 verweist die Zahl 44 auf das göttliche Geheimnis. So hat auch das Neue Testament als letzten Buchstabenwert die 800 und in der griechischen Fassung besteht der Name Jesus aus den folgenden Buchstab-enwerten: 10-8-200-70-400-200 = 888. Während in Ägypten Sirius mit der Göttin Isis identifiziert wurde, hatte er im Laufe des frühen Mittelalters längst eine andere Be- deutung erhalten. Unter der Bezeichnung Stella maris, der Meerstern wurde er zu dem Symbol der Jungfrau Maria. Der Name geht zurück auf ein heute kaum noch bekanntes Mariengebet, das im späten 9. Jahrhundert entstand. Der Verfasser, Venantius Honorius Clementianus Fortunatus war Dichter, Hagiograph und Bischof von Poitiers. In der Literaturgeschichte wird er auch als erster Dichter des Mittelalters bezeichnet Das Gebet, das in er katholischen Kirche zur Vesper während den Marienfesten gesungen wurde beginnt mit den Worten Ave maris stella „Sei gegrüßt, du Stern, der offenbart die Sonne.“ Und weiter: „Sei gegrüßt, Mutter des allerheiligsten Sternes.“ Und nochmals später: „Sei gegrüßt, Morgenstern der geistigen Sonne.“ Damit greift das Gebet die Rolle des Sternes als Navigationshilfe für die Hochseeschifffahrt im Mittelmeer auf, der damit den Schiffen den sicheren Weg zum Hafen wies. Auch der große Marientheologe des Mittelalters , der im 11.Jahrhundert Bernhard von Clairvaux griff dieses Bild auf der dazu schrieb; `Wie der Stern ohne Einbuße seiner selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren, ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde´. Die Ausrichtung auf den Mariensten verband der Burg auch inhaltlich mit dem Kloster Zwiefalten, dem die Hundersinger Burghern größere Schenkungen zukommen ließen. Auch diese Anlage wird von einer Kirche bestimmt, die mit dem Titel `Unserer Lieben Frau´der Maria geweiht ist.Diese Verbindung zu Maria sollte wohl auch dem zusätzlichen Schutz der Mauern dienen, denn die Hundersinger nahmen denn so der Große Hunde am Abend von Mariä Geburt zu sehen war deckt er sich auch mit der Geometrie der Burg Wie der gegenüberliegende Talrand ein idealer Horizont darstellt und den Untergang des Sirius zu beobachten so stellt auch der Bergsporn an er Schleife der Lauter eine auffällige Zeitmakierung dar. Markierte der Sonnunter-gangspunkt in der Achse des Bergspornes im 11. Jahrhundert noch den Sonnen-untergang an Drei König, so war des zu Zeit der Römer der Punkt, wo am 23. November, dem Beginn der jährlichen Brumalien zu Ehren des Gottes Dionysos/ Bacchus die Sonne unterging.

Dorf Hundersingen, eigen

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DOG DAYS

Monday, 11 May 2020

Dog days

Ahhh. I always wandered why the Egyptian „Dog days“ were located on the solar year at the hottest part of the year, the end of July, beginning of August…So I looked at the Ancient Egyptian dog breeds…

First thing I found out that the Ancient Egyptian loved hunting dogs.

And that their word for „hunting dog“ was „Tesem“. And that it was written in hieroglyphics using the image of a prick-eared, leggy dog with a curled tail from the early Egyptian age…

There were three main types of dogs in Ancient Egypt: pariah dog (basenji), two kinds of greyhound-like dogs and a molosser-type dog….And the one shown on Tesem hieroglyph is definitely the „pariah dog“ known in Egypt as basenji.

The „pariah dog“ is the name given to the half wild dog species still found around the world. They are the closest we still have to the old wild dogs…And they have preserved one important characteristic of wild dogs: They have one breading season…

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Das Grab des Zeus

 

Giouchtas (Profil des schlafenden Zeus) von Iraklion aus, Foto, Handydad

Die Bezeichnung, die sich nach einem Bestsellertitel anhört, steht für den Psili Korfi, auch Giouchtas genannt, der ungefähr 10km südlich von Iraklion an der Nordküste Kretas liegt. Auf ihm, so glaubten die Kreter in der Antike, befinde sich das Grab des Göttervaters Zeus. In ihren Vorstellungen ruhte er dort aber nur und wurde stets durch Blitze wieder neu geboren. In dieser Erzählung starb Zeus also dort, wo die griechische Mythologie seinen Geburtsort sah. Die Sage erzählt, dass sein Vater Kronos fürchtete, von seinen Kindern entmachtet zu werden. Deshalb verschlang er alle und nur Zeus konnte Dank Heras Hilfe nach Kreta entkommen, wo er von der Nymphe Amalthea mit der Milch einer Ziege aufgezogen wurde. Zum Dank versetzte sie Zeus später als Stern Capella in das Sternbild Auriga, dem Fuhrmann.Weil Zeus in der griechischen Mytho- logie aber als unsterblich angesehen wurde, bezichtigten die Griechen die Kreter der Lüge. Doch die Erzählung über das Grab Legende hatte Bestand, denn im 11. Jhd. berichtete der Geschichtsschreiber Michael Psellos dass sich auf dem Psili Korfi ein Steinhaufen befand, der als das Grab des Zeus galt. Im 19. Jhd. zog es dann immer mehr Reisende auf den Berg, dessen Spitze von Iraklion aus tatsächlich wie die Silhou- ette des entschlafenen Göttervaters aussieht. Viele dieser Reisenden berichteten nach ihrer Rückkehr von Gebäuderesten auf dem Gipfel. 1909 bestieg der britische Archäo- loge Arthur Evans den Gipfel zum 2. Mal erneut und führte dort Ausgrabungen durch. Dabei entdeckte er ein minoisches Gipfelheiligtum, das die einstige Bedeutung des Berges in minoischer zeit offenbarte. In den Vorstellungen vom Tod und der Wieder-geburt des Zeus und dem Grab auf Kreta zeigen sich die mythologische Verflechtungen der minoischen und der griechischen Kultur. Die Vorstellungen der Minoer folgten hier dem Bild klassischer Vegetationsgötter, die mit dem Erwachen der Natur wiedergeboren wurden. Später bedienten sich die Griechen in ihrer Mythologie nur eines Teils der Erzählung, in dem sie die Kindheit des Göttervaters in eine Berg- höhle nach Kreta verlegten.

Diktäische Grotte-Höhleneingang, Foto Olaf Tausch

Herangereift, zeigte sich Zeus seinem Geburtsort wieder erkenntlich. Doch auch hier berichtet die Erzählung von Gewalt. So verliebte er sich eines Tages in Europa, die schöne Tochter des phönizischen Königs. Sie widerstand seinen Annäherungen, doch dann gelang es Zeus sich ihr in Gestalt eines Stiers zu nähern, als die Schöne sich mit ihren Gespielinnen am Strand aufhielt und entführte sie nach Kreta. Dort angekommen, zeugte er mit ihr drei Brüder: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon. Sie begründeten das erste Herrschergeschlecht der Minoer. Die Platane, unter der er diesen Akt vollzog, behielt fortan das ganze Jahr über ihre Blätter. Als die drei zu Männern herangereift waren, teilten sie sich die Insel Kreta auf, wobei sie Knossos zu ihrer Hauptstadt machten. Minos wurde dann König dieses Reiches und genoss auf rund seiner großen Gerechtigkeit eine hohe Wertschätzung.

Europa und der Stier, Fresko aus Pompeji, 1. Jhd. etwa zur Zeit Ovids, Foto:Wetman

Ähnlich wie das `Gab des Zeus´ sind aus der Zeit der Minoischen Kultur noch eine ganze Reihe weitere Höhenheiligtümer erhalten. Dieser Begriff tauchte erstmals im Jahr 1903 auf, als der britische Archäologe John N. L. Myres nach einer Ausgrabung das gefundene Heiligtum von Petsofa als `peak sanctuary´, also als Gipfelheiligtum be- zeichnete. Während seiner Grabung entdeckte er Terrakotten, welche Menschen, Tiere, oder auch nur einzelne Körperteile darstellten. Diese Funde interpretierte Myres schließlich und interpretierte sie als Votivgaben eines Kultes. Einige Jahre nach Myres Entdeckung waren dann bereits über 22 dieser Höhenheiligtümer bekannt, die ent- gegen heutigen Vorstellungen nicht über aufwendige Gebäude verfügten. Begonnen hatte diese Errichtung von Höhenheilgtümern wohl in der Altpalastzeit, also um das 2. Jahrtausend v. Chr.. In der Folgezeit entwickelte sich die Architektur der Heiligtümer bis zur jüngeren Palastzeit dann zu immer aufwendigeren Terrassenanlagen.

Gipfelheiligtum auf dem Giouchtas

Betrachtet man die Struktur des Giouchtas jedoch genauer, weist sein der Kamm eine erstaunliche geradlinige Geometrie auf. Wurde die in der Altpalastzeit als Zeitzeiger benutzt, so wies sie auf Erstsicht des Sternes Sirius während des Frühlingsäquin-oktiums. Damit hatte dem Stern eine ähnliche Rolle des Ankündigers, wie er sie zur gleichen Zeit im Alten Ägypten besaß, wo sein Wiederauftauchen am Nachthimmel der jährlichen Nilflut vorausging. Dass diese Richtung von Bedeutung war, lässt auch die Orientierung des Heiligtums erkennen. Seine Ausrichtung erfolgte senkrecht zur Sicht des Sirius und zugleich weist sie auch auf den Sonnenaufgang zu Beginn des 2. mega- lithischen Monats nach der Wintersonnenwende hin. Mit 2 mal 23 Tagen war dies dann der 5. Februar. Aber auch der polygonale Grundriss der Terrassenanlage lässt sich mit der minoischen Mythologie erklären, denn der Stier, der später in der Erzählung des Minotaurus zur Schreckensgestalt wird, taucht auch in deren Geometrie auf.

Giouchtas Ausrichtung

So wie er zu dieser Zeit im Westen unter den Horizont sank, so könnte er auch als Vorbild für den Umriss des Heilgtums gedient haben. Damit wäre die Idee in Zeus einen Vegetationsgott zu sehen, der um den 5, Februar zu neuem Leben erwacht, also gar nicht so abwegig. Dass er am Ende unsterblich wurde, gleicht ebenso der Natur, denn auch sie lebt ja auch in der kalten Jahreszeit weiter.

Bilder: WikipediaAltar des minoischen Heiligtums unterhalb des Gipfelsteins, Foto Olaf Tausch ,CC BY 3.0 / Mt. Juktas from the city of Iraklion, 1977, Foto, Handydad / Europa und der Stier, Fresko aus Pompeji, 1. Jhd. etwa zur Zeit Ovids, Foto:Wetman / Diktäische Grotte-Höhleneingang, Foto Olaf Tausch / Simmulation, stellarium sunearthtools, googlemap

Top 26: Brightest Stars from Earth — BeatleJuice

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Chances are, you’ve looked up and seen at least a few distinctively, bright stars in the night sky. No matter how little equipment you own or how light polluted your viewing conditions, so long as you can see the sky you will always be able to see these 26 Brightest Stars from Earth. Number […]

über Top 26: Brightest Stars from Earth — BeatleJuice

Ancient Egyptian and Modern Day Celebration of Wep Ronpet (Kemetic New Year) — Vox Serpentium

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In Ancient Egypt, the New Year was celebrated according to the heliacal rising of the star Sopdet or Sothis, known to us in modern times as Sirius, a major star in the constellation Canis Major. It is also known as the „Dog Star“ or „Morning Star“ as it can be seen on the horizon […]

über Ancient Egyptian and Modern Day Celebration of Wep Ronpet (Kemetic New Year) — Vox Serpentium

Die Hirnschale des Teufels

Die Hirnschale des Teufels in Nagold

In der kleinen Stadt Nagold im Schwarzwald befindet sich ein höchst seltsamer Ort. Dort wurde Kraft einer Landesverordnung die Hirnschale des Teufels unter Naturschutz ge- stellt. Auf diese Weise sollte die reich strukturierte Landschaft auf einer Anhöhe im Süden der Stadt vor Veränderungen bewahrt werden. Dass hier ausgerechnet das Krankenhaus der Stadt errichtet wurde, ist wohl als eine Ironie der Geschichte zu wert- en und nicht jenen geheimnisvollen Kräften des Teufels zuzuschreiben, von denen eine Sage aus Nagold erzählt. Sie berichtet, wie der Teufel eines Tages dort mit einem furchtbaren Getöse sein Kommen zeigte und damit die gottesfürchtigen Bewohner auf sich aufmerksam gemacht hatte. Aufgeschreckt von dem Lärm machten die sich mit Beilen und Mistgabel auf den Weg den Teufel abzuwehren. Auf dem Lemberg ent-deckten sie, wie der sich durch die Erde nach oben arbeitete und schlugen sofort auf ihn ein. Da ihm die kräftigen Schläge so der wackeren Nagolder so zusetzten, ließ er von seinem Vorhaben ab in die Stadt einzudringen, doch der Berg war fortan steinig und unfruchtbar. Heute wird der Ursprung der Sage in einem Scherz über diesen unfruchtbaren Berg gesehen. Der Kern dieser Erzählung führt aber zur Entwicklung einer Gestalt, die die Menschen des Mittelalters in Angst und Schrecken versetzte.

Waldstreifen unterhalb des Kreiskrankenhauses. Foto Friedi13

Der Name Teufel stammt aus dem Altgriechischen, wo er Diábolos, genannt wurde, der `Durcheinanderwerfer‘, im Sinne von Verwirren. Im Christentum und dem Islam wurde seine Gestalt dann als das personifizierte Böse betrachtet. Als gefallener Engel, der gegen Gott rebellierte, bekam er den Namen Luzifer, was übersetzt der Lichtträger be- deutet. Die Bezeichnung ist verwirrend, denn im Petrusbrief ist der Lichtträger der Morg- enstern, die Venus und wird als das Zeichen der Verheißung bezeichnet. Auch in der Offenbarung des Johannes bezeichnet sich Jesus noch selbst als den Morgenstern. Erst als die Schriften des antiken Kirchenvaters Origines im 6.Jhd. Anerkennung fand- en, änderte sich die Bedeutung des Namens Luzifer. Nun gewannen altestamentarische Texte die Oberhand, in denen Luzifer mit dem Bösen in Verbindung gebracht wurde.

Kirchenvater Augustinus und der Teufel, Michael Pacher um 1471

Texte, wie das Lukasevangelium, in denen Jesus den Satan in einen Blitz vom Himmel fallen sieht, formten dann das Bild des personifizierten Bösen. Im späten Mittelalter entstand dann neben der Gestalt des Satans auch die Vorstellung von dessen Wohnort, der Hölle. Sie hat ihre Ursprünge in der griechischen Legende, wo der Höllenhund sie Kerberos bewachte. Er wird als schwarze, dreiköpfige Gestalt beschrieben, der todbringender Speichel aus der Lefze tropfte. Dieses Motiv des Hundes tauchte in den Mythen nicht nur als Wächter der Unterwelt auf, sondern ebenso als Begleiter der Seelen Verstorbener, der die in diese führt. Dieses Bild des Hundes zeigt sich auch in Osiris, den ägyptischen Gott des Jenseits und Totenrichter, der sich im Sternbild des Orion verkörperte. Er wird von zwei Hunden begleitet, von denen einer das Sternbild Großer Hund darstellt, Sirius, der hellste Stern des Großen Hundes, canis mayor, ist zugleich auch der hellste am Nachthimmel. Bei den Römern kündigte der Hundsstern immer die heiße Jahreszeit des Sommers an. Ein alter Brauch war es zu dieser Zeit, dem Hundsstern rote Hunde,die Molosser zu opfern.

Altpersische Darstellung eines Molossers aus Persepolis, Foto  Philippe Chavin

Damit führten die Römer aber nur weiter was Homer bereits im 6. Jhd. v. Chr. in seinem Werk Ilias schrieb. Dort steht im 22. Kapitel: `Welcher Orions Hund genannt wird unter den Menschen; Hell zwar glänzt er hervor, doch zum schädlichen Zeichen geordnet, Denn er bringt ausdörrende Glut den elenden Menschen´  Bereits ein Jahrhundert zuvor hatte der griechische Bauerndichter Hesiod in seinem Lehrgedicht Werk und Tage den Stern Sirius mit Seirios bezeichnet. Eine Deutung über die Herkunft des Namens ver- weist auf die Mythologie der Sirenen, den Seiren. Sie werden als betörenden Misch- wesen geschildert, die Seefahrer anlockten um ihr Blut zu trinken. Doch diese frühe Form eines teuflischen Wesens hatte aber auch noch eine ganz andere Bedeutung. Die beschrieb Hesiod in seiner Schrift Werk und Tage als Kalenderstern, an dessen Auf- gang der Landmann seine Tätigkeit ausrichten konnte. Im alten Ägypten war dies ja seit Jahr- tausenden der Fall, denn dort kündigte der Aufgang des Sirius vor der sonne die jährliche Nilflut an. Als Kalenderstern konnte der Hundsstern Sirius aber auch in Nagold betrachtet werden. Dort ging er noch im 17. Jahrhundert am Abend des Frühlingsäquin-oktiums exakt im Süden, über der Hirnschale des Teufels auf und erinnerte damit an die vorchristlichen Frühlingsfeste. Während des Herbäquinoktiums wiederholte sich dieses Schauspiel, doch da verblasste der Hundsstern am Morgen über dem östlichen Rand der Hirnschale.

Sirius über der hirnscale des Teufels

Eine Woche vor diesem Ereignis wird der Tag Kreuzerhöhung gefeiert. Dieses Kreuz schließt den Kreis der Erzählung vom Baum des Paradieses. Von ihm kam der Tod und vom Baum des Kreuzes erstand dann das Leben, in dem der Feind, der Teufel, besiegt wurde. Von der Stadt aus gesehen, geschah dies während des Herbstäquinoktiums, denn dann wurde der Teufel in Gestalt des Sirius besiegt, in dem ihn die Sonne am Morgen verblassen ließ. Nur seine Hirnschale blieb zurück. Dass Sirius, mit der Bezeichnung Meerstern, gleichzeitig zum volkstümlichen Symbol Marias wurde, ist wohl den unterschiedlichen biblischen Interpretationen, der sich nicht immer wohlgesonnenen Kirchenväter zuzuschreiben.

Bilder: Wikipedia / Der Waldstreifen unterhalb des Kreiskrankenhauses ist der nordwest-liche Ausläufer des Naturschutzgebiets, Foto Friedi13 , CC BY-SA 4.0 / Kirchenvater Augustinus und der Teufel, Michael Pacher – The Yorck Project (2002) / Altpersische Darstellung eines molossoiden Hundes aus Persepolis, Foto Philippe Chavin (Simorg) / Simulation, stellarium, opentopomap